Der Lions Krapfen-Schmaus - Lions Club Tirschenreuth
 
  LIONS CLUB TIRSCHENREUTH  
     
  Vorstellung von
"Aktion Feuerkinder Tansania"
 
  Interview von Manuel Jokiel
03.11.2020
 
     
     
  Überblick // Projektunterstützung  
  Es sind nur solch geringe Summen nötig, um das Leben eines Menschen grundlegend zu verändern!  
  1 Kunststoffgipsbinde kostet 10 Eurp 1 Klumpfuß-Operation kostet 200 Euro Der Monatslohn für einen Mitarbeiter des Klumpfuß-Operations-Teams beträgt 200 Euro Die Unterstützung für Peter kostet monatlich 50 Euro  
     
     
  Es ist manchmal schwer zu begreifen, was sich in anderen Teilen der Erde abspielt und was für Nöte vor Ort herrschen. Der Lions Club Tirschenreuth möchte daher einmal einen Einblick gewähren in eine Welt, in der eine medizinische Versorgung noch heute oft einen absoluten Luxus darstellt.  
     
  Seit 20 Jahren reist Frau Dr. Annemarie Schraml zusammen mit weiteren Ärtzen nach Tansania und operiert vor Ort mit vielen weiteren Helfern Kinder, die an Fehlstellungen und Klumpfüßen leiden. Dies betrifft ca. jedes 50. Kind, wobei Jungen davon doppelt so oft betroffen sind wie Mädchen.

Das Know-How der Ärzte vor Ort für solche Eingriffe fehlt meist komplett ebenso wie die Mittel, um solche Operationen durchführen zu lassen. Aber die Maßnahmen sind dringend erforderlich. Ohne die Hilfe der freiwillig helfenden Ärzte aus Deutschland gelingt den wenigsten der Schritt aus der Armut heraus. "Nur wer laufen kann, kann eine Schule besuchen und eine Ausbildung absolvieren. Dadurch ist ein selbständiger Erwerb des Lebensunterhalts möglich." (Quelle: feuerkinder.de)
 
     
  Dr. Annemarie Schraml hält ein Kind vor der Operation  
  Dr. Annemarie Schraml hält den jungen Peter vor seiner Operation  
     
  Interview mit Dr. Annemarie Schraml  
Sie reisen seit zwei Jahrzehnten in die dritte Welt nach Tansania, um Kinder und Jugendliche - unter anderem mit Fehlstellungen und Klumpfüßen - zu operieren, um ihnen damit ein Stück "Normalität" zu schenken. Was war damals für Sie und ihre Kollegen der Anstoß dafür zu sagen, da müssen wir etwas tun?
     
  Die große Not und die Schwierigkeit, einen Platz zur Behandlung von Patienten in einem der Krankenhäuser zu bekommen. Im Reha-Center Usa River war damals ein dt. Rummelsberger Diakon – Wolfgang Kopp – tätig, der meinem Kollegen Herrn Dr. Giering, Anästhesist auf einer Urlaubsreise durch Tansania dies berichtete und um Unterstützung bat. Daraufhin planten wir zu dritt einen als einmalig gedachten Einsatz (Op-Schwester Erika Depner, Anästhesist Dr. Heinz Giering und ich).

Tansania [deswegen], weil dort die Diakonie Rummelsberg, unser damaliger Arbeitgeber, ein Ausbildungszentrum für körperbehinderte Kinder und Jugendliche Usa River Reha Center unterstützte.
 
      
     
  Wie müssen wir uns die aktuelle Situation in Tansania vorstellen? Welche Umstände herrschen?  
     
Derzeit herrscht zunehmende Armut, da der Tourismus nahezu völlig weggebrochen ist und viele Menschen arbeitslos sind. Deshalb können sie z. B. Arzt- und Krankenhausrechnungen nicht bezahlen, das Nkoaranga-Krankenhaus hat weniger Einnahmen, Löhne der Mitarbeiter können nicht bezahlt werden. Diese Mitarbeiter haben dann große Schwierigkeiten, Schulgelder zu bezahlen, Lebensmittel zu kaufen usw..

An Covid-19 erkrankte Menschen, scheint es in Tansania weniger zu geben, wie ich auch von vielen Bekannten in Tansania erfahre. Offizielle Zahlen gibt es nicht, da seit Ende April nicht mehr getestet wird. Aber die Folgeeinschränkungen durch den Lockdown und die Schließung der Schulen im Frühjahr sind deutlich größer als bei uns.
     
     
  Wie vielen Kindern konnten Sie persönlich schon helfen, denen durch Ihre OPs ganz neue Perspektiven eröffnet wurden? Und wissen Sie wievielen Kindern durch die "Aktion Feuerkinder Tansania" bisher geholfen werden konnten?  
     
  Wir haben bisher 2379 Operationen bei 1920 Patienten durchgeführt und 7752 Patienten ambulant behandelt.  
     
     
  Das ist eine erstaunliche Leistung. Kompliment. Es interessiert uns jedoch auch, was ihr bisher schwierigster oder intensivster Fall war. Haben Sie immer noch Kontakt zu der Familie und wie ist das Verhältnis?  
     
  In den Jahren 2002 und 2003 habe ich Peter, einen damals gehunfähigen Jungen mit schwersten Klumpfüßen operiert, der dann in die Schule gehen konnte, die Grundschule als drittbester seiner Region abschloss, ein staatliches Stipendium erhielt, in diesem Jahr Abitur machte und nun das Studium zum Lehrer beginnt. Im letzten Jahr kam er nach vielen Jahren wieder ins Nkoaranga-Krankenhaus, um sich zu bedanken . Wir werden ihn nun weiter auch finanziell unterstützen, denn er ist ein gutes Beispiel dafür, was das Ziel unserer Arbeit in Tansania ist:
 
 
  1.  dass Kinder und Jugendliche ihre Arme und Beine benutzen, gehen und in die Schule gehen können
  2.  einen Beruf erlernen oder studieren können, um
  3. aus der Spirale der Armut zu gelangen.
 
     
  Die Klumpfüße von Peter vor der OP  
  Peters stark deformierten Füße vor seiner OP  
  Peter nach seiner Operation  
  Dr. Annemarie Schraml trägt Peter nach der erfolgreichen Operation aus dem Saal  
  Peter heute  
  2019 - Dr. Annemarie Schraml und Peter, der 2020 sein Abitur macht  
     
     
  Wie vielen Kinder sind auf die Hilfe der Organisation angewiesen? Woran fehlt es vor Ort am meisten? Und mit wie vielen Euro kann konkret eine Behandlung finanziert werden?  
     
  Operationen, wie wir sie durchführen, werden derzeit noch nicht gemacht, obwohl wir in diesen 20 Jahren unter Anderem auch die Facharztausbildung von 3 Ärzten finanziert haben. Diese führen aber in ihrem Fachgebiet (Unfallchirurgie und Allgemeinchirurgie) viele Operationen durch.
Eine solche Operation kostet ca. 200 Euro.

Es warten ca. 200 Kinder und Jugendliche auf eine Operation durch unser Team. Sehr erfreulich ist, daß die konservative Klumpfußbehandlung mit Gipsverbänden und einem kleinen operativen Eingriff durch von uns ausgebildete tansanische Mitarbeiter sehr gut fortgesetzt wird.

Es fehlt aber an Gipsverbänden. Demnächst geht eine Luftfracht mit benötigten med. Materialien auf den Weg.
 
     
     
  Von daher möchten wir appelieren und Sie bitten mitzuhelfen. Mit wenigen Euros kann bereits viel getan werden. Eine komplette OP kostet nur 200 Euro. Mit Kunstoffgipsbinden kann sogar bereits mit 10 Euro pro Stück geholfen werden. Es kann also auch der kleinste Einsatz dazu beitragen, Menschen eine glücklichere Zukunft zu ermöglichen.

Vielen Dank Frau Dr. Schraml, dass Sie uns diesen umfassenden Einblick in Ihre Arbeit und die ihrer Kollegen gegeben haben. Ich hoffe für Sie und Ihr Team, dass sie gemeinsam noch vielen weiteren Menschen helfen können und würde mich  natürlich auch freuen, wenn die Teilnehmer an unserer Aktion tatkräftig mitspenden und somit die "Aktion Feuerkinder Tansania" so gut wie nur möglich unterstützen.
 
     
     
  Weitere Informationen und Artikel zum Thema (© Aktion Feuerkinder Tansania):  
  Aktueller Bericht „ Feuerkinder“-Hilfe Oktober 2020 (PDF, 100 Kb)  
  Das medizinische Projekt "Feuerkinder" in Tansania (PDF, 250 Kb)  
     
     
  Helfen Sie mit Ihrer Bestellung einfach sofort mit:  
   
     
     
     
 
© Lions Club Tirschenreuth